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Wissenswertes

Meine Gedanken über den Miniature American Shepherd und die Zucht für meine Welpeninteressenten

 

 

In erster Linie ist es mein Ziel einen gesunden, robusten und vielseitigen Hund mit guten Charaktereigenschaften, korrekten Proportionen in mittlerer Größe zu züchten. Diesem Satz kann man entnehmen, dass es hier einen sehr großen Spielraum gibt und wahrscheinlich tausend unterschiedliche Ansichten über jeden einzelnen Punkt.

Die Gesundheit lässt sich an Hand der untersuchbaren Punkte einigermaßen gut einschätzen, allerdings nur in Bezug auf eben genau diese. Zum Beispiel die Untersuchungen des Bewegungsapparates ( meine Hunde sind mindestens auf HD, ED  und Patella Luxation untersucht) oder der Augen ( jeder Hund und jeder Welpen haben eine DOK Augenuntersuchung). Nur weil bei dem einen Hund alles wunderschön ist, heißt es nicht, dass es bei den Nachkommen auch wunderschön sein wird. Dann wäre Zucht ja eine einfache Sache und diese Dinge würden schon längst nicht mehr vorkommen. Leider gibt es für diese Dinge keine Gentest, deswegen müssen wir Züchter so weit es  geht die Vorfahren erforschen, was sich oft durch mangelnden Informationsfluss äußerst schwierig gestaltet. Hier sind wir auch auf unsere Welpenkäufer angewiesen, welche bitte immer mit uns in Kontakt bleiben und uns Informationen geben, wenn bei ihrem Hund gesundheitlich und auch charakterlich irgendetwas auffällig ist. Nur so können wir unser Zuchtprogramm und damit die Rasse bereichern und verbessern. Hier geht es nicht nur um z.B. schwere Hüftgelenksdysplasie, sondern auch um andere "kleinere" Dinge, wie Allergien, Empfindlichkeiten oder ähnliches.

Gentest sind wundervoll, sie helfen uns Verpaarungen planen zu können, bei dem wir Risiken auf bestimmte Krankheiten teilweise ausschließen, teilweise minimieren können. Leider sind es nur wenige Dinge die man hiermit testen kann. Natürlich ist es toll einen Hund zu haben, der in allen Punkten frei ist, allerdings darf man nicht vergessen, dass man den Genpool extrem verkleinern würde, wenn man Hunde die Träger bestimmter Gene sind aus der Zucht ausschließen würde. Dies würde wieder andere unerwünschte Effekte mit sich bringen. Meine Hunde haben alle die gängigen Gentests und ich züchte Hunde, die kein Risiko haben von den für den MAS wichtigen, testbaren Erkrankungen betroffen zu sein.

 

Ich möchte nicht aus den Augen verlieren wofür der MAS eigentlich gezüchtet worden ist, nämlich als, Hüte- Schutz- und Wachhund, der auf dem Hof leben sollte, bereit sein sollte, wenn er gebraucht wird, selbst entscheiden sollte, wenn es nötig war, wofür er eine gewisse Härte und Selbstbewusstsein brauchte, die Kinder bespaßen und schützen sollte, den Hof bewachen sollte, das Vieh arbeiten sollte und einfach nichts tun sollte, wenn er nicht gebraucht wurde. Er sollte immer aufmerksam sein, quasi spüren können was sein Halter von ihm möchte und wenn es brenzlig wird eigene Entscheidungen treffen. Er hat einen ausgeprägten will-to-please und einen guten on/off-switch.

Dies sollte man als zukünftiger MAS Besitzer wissen und sich bewusst sein, dass nahezu jeder meiner Welpen diese Eigenschaften aufweist...der eine mehr ausgeprägt, der andere etwas weniger. Ich liebe diese Eigenschaften, aber sie können ein Segen und ein Fluch zu gleich sein. Man muss nicht unbedingt Experte für diese Rasse sein und es gibt wie gesagt immer Hunde die diese Eigenschaften mehr oder weniger aufweisen. Man kann nicht sagen dass der MAS im allgemeine so und so ist. Ich habe tolle Familienhunde die z.B. mit 3 kleinen Kindern aufgewachsen sind oder auch ausgebildete Therapiehunde unter meinen Nachzuchten, ich habe aber auch ebenso extrem, arbeitende Nachzucht, die für so eine Arbeit nicht unbedingt geeignet wären. Es kommt immer ganz auf die Linien und Verpaarungen an und natürlich bestätigen Ausnahmen immer die Regel. Eine Nachzucht von mir läuft mega im Agility und arbeitet zusätzlich mit Kindern als Schulhund. Wieder eine andere Nachzucht ist aus meiner "heftigsten" Hündin und ist ganz entspannt und ruhig unterwegs. Allerdings möchte ich betonen, dass ich keine reinen, ruhigen Familienhunde züchte. Wer also einen ruhigen, bunten Begleiter sucht, der ist bei mir nicht richtig aufgehoben....das heißt aber nicht, dass meine Hunde keine ruhigen, tollen Begleiter sein können. Auch sollte die Entscheidung für den MAS nicht nur darauf beruhen, einen aktiven, intelligenten und vielseitigen Hund zu haben, da gibt es viele Rassen die dem entsprechen. Der MAS ist einfach ein besonderer Hund und er braucht besondere Menschen, eben

"special dogs for special people"

 

Der MAS möchte ganz klare Grenzen und Regeln haben und er braucht Menschen auf die er sich in jeder Situation verlassen kann. Wenn der MAS keines von beidem hat, dann ist er gezwungen eigene Entscheidungen zu treffen. Das kann er auch gut, oft ist das resultierende Verhalten aber nicht gerade im Sinne seines Menschen. Wenn der MAS schon im jungen Alter gezwungen wird eigene Entscheidungen zu treffen wird er oft auffällig. Er ist in Wirklichkeit aber ein zu bemitleidender Hund, denn er weiß selbst noch nichts mit sich anzufangen, geht vielleicht grade über in Richtung Pubertät, ist nicht Fisch nicht Fleisch und soll selbst entscheiden? Er ist völlig überfordert, wird eventuell noch unsicherer und vielleicht sogar aus der Unsicherheit heraus aggressiv. Der MAS möchte keinem unsicheren Menschen folgen. Er wünscht sich einen Menschen mit klaren Vorstellungen, einer klaren Linie, der im Halt gibt, auf den er sich verlassen kann und der ihn mit Respekt und Liebe behandelt. Er mag keine harte Hand aber auch keine Laissez-Faire Erziehung. Er möchte gefallen, aber nur, wenn es für ihn sinnvoll erscheint. Er möchte nicht stundenlang stumpf spazieren laufen, er möchte auch nicht 4x täglich eine Stunde laufen, er möchte nicht zum Adrenalinjunky gemacht werden. Körperlich kann man sie eh nicht wirklich auslasten, sie sind kurz platt und wenn man eine Stunde später den Ball rausholt, wären sie wieder voll "da". Er braucht ein gutes Verhältnis zwischen Action, Ruhe und Kopfarbeit. Bitte setzen Sie weder sich noch den Hund zu sehr unter Druck. Er möchte gefordert und gefördert werden, aber alles in Maßen. Grade junge Hunde werden viel zu oft sowohl körperlich, als auch geistig überfordert.  Der MAS möchte lernen zu Lernen und er möchte sich entspannen können und zur Ruhe kommen dürfen. Wenn man das von Anfang an beachtet und sich in keine Richtung verrückt macht, kann der MAS der beste Begleiter überhaupt werden, aber auf dem Weg zum erwachsenen Hund gibt es immer wieder Abzweigungen die sehr verführerisch sein können. Hier heißt es dranbleiben und weitermachen und wenn nötig professionelle Hilfe hinzuziehen. Besser etwas früher als zu spät.....denn sie haben einen extrem intelligenten Hund, der schnell lernt. Es gibt immer Hunde die etwas leichter im Alltag sind und andere die etwas komplizierter sind. Ich liebe die Herausforderung und möchte keinen Hund mit "Kadavergehorsam". Jeder Hund den ich großgezogen habe war anders und einzigartig, einige sehr ähnlich, andere wieder garnicht. Ich liebe den MAS für seine Vielfältigkeit, man kann einfach nicht sagen der MAS ist so und so...da gibt es viele Ausnahmen, welche die Regel bestätigen ;-)

 

 

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